Hinter dem Begriff Essstörungen verbergen sich verschiedene Erscheinungsformen, denen gemeinsam ein gestörter Umgang mit dem Thema Essen zugrunde liegt.
Sowohl die Magersucht (Anorexia nervosa), die Adipositas, die Bulimia nervosa als auch die Binge-Eating-Disorder werden unter dem Begriff Essstörungen subsumiert. Wenngleich von den Essstörungen mehr weibliche Patienten betroffen sind, so treten diese in den letzten Jahren zunehmend auch bei Jungen und Männern auf. Betroffen sind in der Regel junge Frauen -und wie gesagt auch immer öfter Männer- in der Altersspanne ab ca. 12 Jahren. Wenn die Gedanken der Patienten und Patientinnen nur noch um das Thema Essen kreisen, können die Gründe vielfältig sein. Neben dem gängigen Schönheitsideal können z.B. Probleme in der Familie oder ein geringes Selbstwertgefühl der Problematik zugrunde liegen.
Die Angst vor der Gewichtszunahme leitet Anorexia nervosa-Patientinnen dazu, kaum noch etwas zu essen. Dies führt zu erheblichem Gewichtsverlust, oft gepaart mit exzessivem Sport, der bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen führen kann. Das Selbstbild des Patienten ist verzerrt, der körperliche Zustand kann nicht mehr real eingeschätzt werden. Das Denken kreist um das Vermeiden von Essen, Kalorienzählen, Sporttreiben usw.
Bei der Adipositas werden dauerhaft, z.T. auch in sog. „Fressattacken“, mehr Kalorien zugeführt, als verbraucht werden und die Personen haben Übergewicht. Die Adipositas ist in der Bevölkerung eine häufige Krankheit und in der Regel nicht nur ein vorübergehendes Problem.
Bei der Bulimia nervosa wird nach regelrechten Essattacken aus Angst vor der Gewichtszunahme das Erbrechen selbst herbeigeführt oder es werden Abführmittel eingenommen. Auch dies führt zu einem Teufelskreislauf und körperlichen Folgeschäden. Bei der Binge-Eating-Disorder treten regelmäßige Essanfälle auf, jedoch ohne, dass Maßnahmen zur Gewichtsreduktion durchgeführt werden.
Manchmal ist die Behandlung in einer Klinik von Nöten. Wenn beispielsweise das Körpergewicht trotz Vereinbarungen unter einen gewissen Wert sinkt, müssen zunächst intensivere und schnelle Maßnahmen zum Aufhalten dieser Entwicklung getroffen werden. Ist dies jedoch nicht der Fall, ist eine ambulante therapeutische Begleitung, wie sie in unserer Praxis dargestellt werden kann, sinnvoll. Dies kann auch im Nachgang zu einem Klinikaufenthalt geschehen, um als stabilisierender Faktor im Alltagsgeschehen zu wirken.
Wesentlicher Ansatz in der Behandlung aller Essstörungen ist bei uns die Anbindung der Familie, um hier eine wirkungsvolle Hilfe zu geben.
Hier ein Auschnitt weiterer Schwerpunkte der Praxis:
Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS/ADHS)